Bass, Saul

(*1920 New York, †1996 Los Angeles)

Der Grafik- und Industriedesigner Saul Bass wurde in der Art Students League bei Howard Trafton ausgebildet. Von 1944 bis 1945 studierte er am New Yorker Brooklyn College bei Gyorgy Kepes. Nach Abschluss seiner Studien (1946) arbeitete er zunächst als freiberuflicher Grafiker. 1952 eröffnete er in Los Angeles ein eigenes Atelier. Bass erhielt Aufträge von namhaften Firmen, für die er die Corporate Identity gestaltete. Zu ihnen gehören Alcoa Aluminium, Minolta, American Telegraph and Telephone (Bell), Celanese Corporation, Rockwell Int., Continental Airlines, United Airlines, Quaker Oates und Warner Communications. Seine Firmenlogos sind durch ihre flächige, aussagekräftige Linienführung gekennzeichnet.

Bass begann seine Karriere als gefragter Kommunikationsdesigner beim Medium Film, wobei er als Grafiker zu jenen amerikanischen Designern - u.a. Paul Rand, Bradbury Thompson, Alvin Lustig - gezählt wird, die Amerika nach dem Zweiten Weltkrieg an das moderne Grafikdesign heranführten. Seine grafische Gestaltung des Films «The Man with the Golden Arm» (1955) von Otto Preminger, zu dem er als Logo einen gezackten, eckigen Arm entwarf, der die Filminhalte bildlich symbolisierte, bedeutete eine neuartige Synthese von Kunst und Film und verdrängte die althergebrachte banale Letterngrafik.

Bass war seit 1955 mit Werbespots, Filmposterentwürfen und Logos in der visuellen Kommunikation beschäftigt. Darüber hinaus entwarf er Verpackungsdesign für amerikanische Lebensmittelfirmen sowie für Wesson Oil und Dixie Paper Products. 1962 schuf er für den Film «A Walk on the Wild Side» einen sehr suggestiven Vorspann mit einem schwarzen Kater.

Saul Bass' Entwürfe wurden vielfach ausgestellt, 1957 nahm er an der XI. Triennale in Mailand sowie an der ADI-Ausstellung (Associazone per il disegno industriale) in Lausanne teil und wurde zum Art Director of the Year gewählt. Er ist Exekutivmitglied der International Design Conference in Aspen, Colorado. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)