Cardin, Pierre (*2. 7. 1922 San Biagio di Callata, †29. 12. 2020 Neuilly-sur-Seine) Der französische Modeschöpfer Pierre Cardin absolvierte vor dem Zweiten Weltkrieg eine Schneiderlehre und arbeitete von 1947 bis 1949 für Pariser Modehäuser wie Dior, Paquin und Schiaparelli. Ende der 40er-Jahre entwarf Cardin die Kostüme für Jean Cocteaus surrealistischen Film «La Belle et la Bête» und eröffnete 1949 ein eigenes Modehaus auf der Pariser Rue Faubourg Saint-Honoré. Cardin war der erste Pariser Modedesigner, der bewusst «männliche Stoffe» kreierte und sie - in Opposition zum Establishment - mit abstrakten Formen kombinierte. Eine Vorreiterposition hatte er auch bei der Erfindung des Partnerlooks und beim sog. Astronauten-Look (mit Helmen, Schutzbrillen und futuristischer Kleidung aus Vinyl). Mitte der 60er-Jahre sorgte er für Aufsehen mit durchsichtigen Blusen und Kleidern mit gewagten Ausschnitten. Gegenwärtig stellt Cardin seinen Namen weltweit mehr als 500 Firmen zur Verfügung. Nach wie vor beweist er eine besondere Sensibilität für Modetrends und auch für neue Talente; so engagierte er 1969 den jungen Philippe Starck als Art Director. 1981 erwarb Cardin das Pariser Luxusrestaurant «Maxims» und ist seitdem auch mit der Kreation von extravaganten Spirituosen und Feinschmeckerkonserven für die Lebensmittelbranche tätig. Seinen Namen findet man darüber hinaus vor allem auf Lederwaren und Brillen. Für Hutschenreuther entwarf Cardin 1985 das Service «Maxime's de Paris», für WMF das Cromargan-Besteck «Maxime's Rue Royale» sowie Platzteller, Gläserteller, einen Serviettenring und eine Messerbank. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey) www.pierrecardin.com |