DesignerDesignerinnen
Designlexikon
HOMEDESIGNER    ABCDEF
DESIGNER

Deganello, Paolo

(*1940 Este)

Der italienische Architekt und Designer Paolo Deganello studierte in Florenz Architektur und promovierte 1966. Im selben Jahr gehörte er neben Andrea Branzi und Gilberto Coretti zu den Gründern der Designergruppe Archizoom, die sich mit Stadtplanung, Restaurationen, Industrie- und Ausstellungsdesign befasste. Zu Deganellos frühen architektonischen Projekten gehörte die Restaurierung des Oratoriums Orsanmichele in Florenz, das er zusammen mit Massimo Morozzi zu Ausstellungsräumen ausbaute. Nach Auflösung von Archizoom im Jahre 1972 gingen die Mitglieder eigene Wege, Deganello zog es nach Mailand, wo er für die Firmen Cassina und Driade als Industriedesigner arbeitete. Mit Ennio Chiggio gab er dort seine wissenschaftlichen Abhandlungen «Quaderni del progetto» («Notizen über Entwurf») heraus und publizierte in verschiedenen Zeitungen. Zwischen 1972 und 1974 arbeitete Deganello als Designdozent in Florenz und bei der Londoner Architectural Association. Er nahm an zahlreichen Ausstellungen teil, u.a. an «Italy, a New Domestic Landscape» in New York, an der Biennale 1978 in Venedig sowie an diversen Mailänder Triennalen. In Deutschland waren Arbeiten von Paolo Deganello 1987 auf der 8. documenta in Kassel zu sehen.

Als Ergebnis seiner Experimente im Möbeldesign entwarf Deganello 1973 den Sessel «AEO» für Cassina, nachdem er zuvor mit Studenten zahlreiche Versuche (Gipsabdrücke von Sitzpositionen u.Ä.) durchgeführt hatte. Der «AEO» (A steht für Archizoom, E für italienisch e - «und» -, O für Null) sollte auf seine Grundfunktionen beschränkt, aber doch so bequem sein wie ein klassischer Liegestuhl. 1977 gründete Deganello mit drei Kollegen das «Collettivo Technici Progrettisti» («Kollektiv Technik und Planung»), eine Art Designforschungsstudio, in dem sowohl Techniker als auch Künstler arbeiteten. Diese Gruppe war in mehreren Wettbewerben erfolgreich.

1983 arbeitete Deganello für «Schöner wohnen»: Er rekonstruierte in der historischen Altstadt von Zürich zwei Stockwerke eines Gebäudes und richtete dort einen Ausstellungsraum ein.

Paolo Deganellos Entwürfe wurden von den Firmen Cassina (Sessel und Sofa «Torso»), Driade (Sessel «Backbottom»; Couch «Squash»), Marcatré (Bürostühle «Archizoom», «Uno» und «Duo»), Vitra («Documenta Chair», 1987 - Fußgestell aus Stahlrohr bzw. Aluminiumprofil, Sitz aus Korbgeflecht, Rückenlehne dreiteilig und aus Leder) sowie Zanotta (Stuhl «Regina», 1991) hergestellt. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

GHIJKL
FIRMEN
MNOPQR
FACHBEGRIFFE
STUVWX
VERBÄNDE
YZDesigner
MUSEEN
Sieger
LINKS
IMPRESSUM
 
Grcic
Beinert