| Fischer, Richard (*1935 Neumarkt) Der Produktdesigner und Designtheoretiker Richard Fischer studierte von 1952 bis 1955 Maschinenbau in Neumarkt, danach Produktdesign an der Hochschule für Gestaltung, Ulm, wo er 1959 sein Diplom erlangte. Seine Arbeit als Designer begann er im selben Jahr für die BASF-Chemiewerke in Ludwigshafen. 1960 wechselte er zur Braun AG in Frankfurt, für die er bis 1968 tätig war. Er entwarf dort die Rasierapparate «Sixtant», «Sixtant S» und «Sixtant 606». Seit 1968 ist Fischer als freiberuflicher Designer und Dozent an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach tätig. Hier begann er in den 70er-Jahren mit der Erforschung der Anzeichenfunktionen eines Produkts (Abgrenzung, Kontrast, Oberflächenstrukturen, Gruppenbildung, Farbkontraste, Ausrichtung, Standfunktion, Bedienbarkeit und der Bezug eines Produkts zum menschlichen Körper) auf der Grundlage geisteswissenschaftlicher Erkenntnismethoden. Sehr umfassende Ergebnisse zu diesem Thema legte er 1984 zusammen mit Gerda Mikosch vor. Die unterschiedliche Gewichtung der Anzeichenfunktionen hat Fischer beispielhaft an seiner Kleinbildkamera «Minox-EL-35» (1972) klargemacht, die vor allem «taschengerecht» ist und die Anzeichen «Präzision» bzw. «Leistungsfähigkeit» sekundär erscheinen lässt. Richard Fischer entwarf Keyboards und Receiver für Canton, computergesteuerte Heimtrainer für Keiper (1979) sowie Geräte für Demolux (1982). 1965 erhielt er den Berliner Kunstpreis «Junge Generation», 1980 den Preis für Produktdesign des Design Centers Stuttgart. Seit den 80er-Jahren beschäftigt sich Fischer mit der Bedeutung der Mikroelektronik für das Design, speziell für die Produktsprache. 1988 legte er eine umfassende Darstellung dieser Problematik vor. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey) | | | | | | | | | | | | | |