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Designlexikon
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DESIGNER

Graves, Michael

(*9.7.1934 Indianapolis, †12.3.2015 Princeton)

Der amerikanische Architekt, Inneneinrichtungs- und Möbeldesigner Michael Graves studierte von 1954 bis 1959 an der Universität von Cincinnati, Ohio, und an der Harvard Universität in Cambridge, wo er mit Diplom abschloss. Seit 1962 lehrte Graves Architektur an der Universität Princeton. Nachdem er eine Zeitlang für George Nelsons Design- und Architekturfirma gearbeitet hatte, gründete er sein eigenes Büro. An die Öffentlichkeit trat Graves erst Anfang der 70er-Jahre, als er Mitglied in der Architekten- und Designergruppe «New York Five» wurde, der Peter Eisenman, John Heyduk, Charles Gwathmey und Richard Alan Meier angehörten. Durch ihren Rückgriff auf die 20er-Jahre (vor allem auf die Architektur Le Corbusiers und Josef Hoffmanns) machte die «New York Five» die Postmoderne einem breiten Publikum zugänglich. Zu Graves' frühesten Projekten gehörte das «Hanselmann House» (1967) in Indiana. Anfang der 70er-Jahre entfernte sich Graves von der Entwurfsphilosophie der 20er-Jahre und entwickelte seinen eigenen Stil, eine verspielt-dekorative Formen- und Farbsprache, die er 1972 im komplexen, farbenfrohen «Snyderman House» in Fort Wayne verwirklichte. Es folgte das «Portland Building» (1979 bis 1982) in Portland, Oregon, dem man deutliche Einflüsse des visionären Architekten Claude-Nicolas Ledoux, des Art déco und der klassisch-römischen Architektur zuschreibt.

Anfang der 80er-Jahre wandte sich Graves verstärkt dem Design von Inneneinrichtungen, Möbeln, Decken, Teppichen, Schmuck, Leuchten und Stoffen zu, nicht zuletzt als Folge seiner großformatigen farbigen Wandgemälde und Tafelbilder. Berühmt wurden sein «Wasserkessel mit vogelförmiger Flöte» (1985) und das postmoderne «Tee- und Kaffeeservice» (1983) für Alessi, mittlerweile Ikonen des Designs. Das auf 99 Exemplare limitierte Service wurde in 925/1000er Silber hergestellt. Henkel und Halbkugeln des Services bestehen aus lackiertem Aluminium, die Füße der Kaffeekanne, des Milchkännchens und der Zuckerdose sind aus schwarzem Bakelit. Jedes Teil der Serie trägt ein Monogramm des Künstlers, den Stempel «Officina Alessi», das Produktionsjahr und die fortlaufende Nummer. Sehr erfolgreich wurde auch Graves' Kaffeeservice aus Inoxstahl (Griffe aus blauem Polyamid), das er von 1988 bis 1993 entwarf und komplettierte. Zu der Serie gehören u.a. die Kaffeemaschine «Pressofilter», Kaffee- und Teegläser, aber auch eine Butterdose, eine Küchenuhr, eine Pfeffermühle oder die runde Platte «MGVASS» (1990; mit markanten Erhebungen am Rand). Graves entwarf darüber hinaus Möbel aus Vogelaugenahorn («Scroll» und «Fret», 1982) sowie Baumwollstoffe («Sessel», «Sofa» und «Tisch» von 1982 für Sunar), Leuchten (Stehleuchte «Ingrid» für Sawaya & Moroni), Teppiche (1988 für Vorwerk) und Gläser (in der Kollektion «Milchgläser», 1992 bei Ritzenhoff). © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.michaelgraves.com

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