| Gugelot, Hans (*1920 Makassar/Indonesien, †1965 Ulm) Der Architekt und Designer Hans Gugelot studierte von 1940 bis 1942 Architektur in Lausanne und Zürich (an der Eidgenössischen Technischen Hochschule) und arbeitete nach seinem Examen als freier Architekt, zeitweise zusammen mit Max Bill. 1954 wurde er als Dozent an die Hochschule für Gestaltung, Ulm, berufen, wo er als Industriedesigner und engagierter Vertreter des Funktionalismus schnell zu einer Zentralfigur wurde. 1954 begann Gugelot seine Zusammenarbeit mit der Braun AG, für die er die formale Entwicklung der ersten neuartigen Geräte im Systemverbund, Radios, Fernseher und Speichergeräte, initiierte. Er stellte allgemeine Gestaltungsrichtlinien für das Unternehmen auf und prägte vor allem auch das neue Erscheinungsbild der Firma. 1956 entwarf er in Kooperation mit seinem Schüler und Kollegen Dieter Rams die Radio-Plattenspieler-Kombination «SK 4», populär und bekannt geworden unter dem Namen «Schneewittchensarg». 1961 folgte ein Modell aus der «Braun Sixtant»-Reihe, an der neben Gugelot auch Richard Fischer mitarbeitete. Daneben entwarf er Feuerzeuge und Taschenlampen für Braun. Für Kodak gestaltete Gugelot den Diaprojektor «Carousel S» (1962), der - als weltweite Neuheit - über ein rundes Diamagazin verfügte. Für die Hamburger Hochbahn AG konzipierte er, zusammen mit Herbert Lindinger und Helmut Müller-Kühn, die Wagen der U-Bahn. Als Architekt beschäftigte sich Gugelot schon früh mit der Entwicklung eines Konzepts für vorgefertigte Bauteile, was er an Häusern in Zürich erproben konnte. Dieselbe Entwurfsphilosophie lag auch seinem Möbelsystem «M 125» zugrunde, das 1956 als erstes Möbelelement-System auf den Markt kam (heute bei der Firma Habit in Produktion). Gugelot war bis zu seinem Tod Professor für Produktdesign an der HfG Ulm, wo er die «Entwicklungsgruppe 2» leitete, der Ingenieure, Konstrukteure und Modellbauer angehörten. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey) www.gugelot.de | | | | | | | | | | | | | |