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Designlexikon
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Jacobsen, Arne

(*1902 Kopenhagen, †1971 Kopenhagen)

Der dänische Architekt, Designer und Dozent Arne Jacobsen studierte nach abgeschlossener Maurerlehre an der Technischen Gesellschaftsschule und an der Architekturfakultät der Königlichen Kunstakademie in Kopenhagen, wo er 1928 als Diplomarchitekt examiniert wurde. Von 1927 bis 1930 arbeitete er im Büro des Städteplaners Paul Holsoe in Kopenhagen, anschließend als freier Architekt und Designer. Von 1943 bis 1945 lebte er im Exil in Schweden; von 1956 bis zu seinem Tod hatte er eine Professur für Architektur an der Akademie in Kopenhagen inne.

Jacobsens frühe Bauten (z.B. das Bellevue-Gelände in Kopenhagen, 1923) waren im späten neoklassizistischen Stil gehalten, seit den 30er-Jahren tendierte er jedoch zum Funktionalismus und zur Moderne, wobei er die strengen Maximen des Bauhauses mit Eleganz verfeinerte. Zu seinen Hauptwerken zählen die Rathäuser in Århus, Rødovre, Glostrup und Sollerød (1939-42), die Munkegardsschule in Gentofte (1952-56), das SAS-Hotel in Kopenhagen (1956-59), das Bürohaus der Elektrizitätswerke Hamburg (1966-69), das St. Catherine's College in Oxford (1963-64) und Ende der 60er-Jahre die Zentralbank in Kuwait City.

1932 begann Jacobsen seine Zusammenarbeit mit der Firma Fritz Hansen, für die er im Laufe von drei Jahrzehnten Stühle und Sessel entwarf, die als Meilensteine des dänischen Designs gelten. 1952 etablierte sich Jacobsen mit dem Stuhl «Ameise» (er erhielt seinen Namen aufgrund der stark taillierten Rückenlehne und den dünnen Beinen). Der stapelbare, dreibeinige Stuhl hat einen Sitz aus Buchenschichtholz sowie ein verchromtes Stahlgestell und war der erste dänische Stuhl, der in Massenproduktion ging. Ein weiterer Klassiker wurde der Stuhl «3107» (1955) für Fritz Hansen (heute in unzähligen Varianten erhältlich: mit und ohne Rollen, Armlehnen oder Polsterung und in einem breiten Farbspektrum), der 1969 mit dem Bundespreis Gute Form ausgezeichnet wurde.

Für das Flughafen-Hotel SAS in Kopenhagen entwarf Jacobsen 1958 die Ledersessel «Schwan 3320» und «Ei» (ebenfalls bei Fritz Hansen), zwei skulpturale Sessel, die ausschließlich aus Kurven aufgebaut sind, ohne eine einzige gerade Linie. Die 1959 für das SAS Royal Hotel entworfenen Beleuchtungskörper - Tischleuchten, Wandleuchten, Steh- und Deckenleuchten - wurden später von der Firma Louis Poulsen hergestellt. Für die Firmen Holmegård und A. Michelsen entwarf Jacobsen Gläser bzw. Bestecke; für Carl F. Petersen Türklinken und für Stelton of Denmark die sog. Cylinda Line (1967/68). Diese Serie aus zylindrisch geformten Hohlgefäßen wird aus rostfreiem Edelstahl hergestellt (Griffe aus hitzebeständigem Kunststoff) und besteht aus mehr als 35 verschiedenen Stücken (Kannen, Saucieren, Servierschüsseln, Toasthalter u.Ä.). 1968 wurde Jacobsen dafür der International Design Award des American Institute of Interior Designers zugesprochen. Bei Georg Jensen war Jacobsens futuristisches Besteck von 1957 erhältlich, bei der Firma Mawa als Redesign die Uhren «Bankers» und «Cityhall». © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.arne-jacobsen.com

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