| Moholy-Nagy, László (*1895 Bácsborsod/Ungarn, †1946 Chicago) Der amerikanische Designer, Künstler und Pädagoge Laszlo Moholy-Nagy studierte 1913/14 und 1918/19 Rechtswissenschaften an der Universität Budapest. Parallel zu seinem Studium, das er 1919 abbrach, begann er zu malen und beschäftigte sich mit Design. Durch längere Aufenthalte in Wien und Berlin bekam er Kontakt zur Avantgardekünstlergruppe «MA», für deren Zeitschrift er Artikel schrieb. 1921 nahm Moholy-Nagy am Kongress progressiver Künstler in Düsseldorf teil, wo er Theo van Doesburg und El Lissitzky kennen lernte. In Berlin, wo er 1922 in der Galerie «Der Sturm» seine erste Einzelausstellung hatte, machte er die Bekanntschaft mit Kurt Schwitters und Hans Arp. 1923 wurde er von Walter Gropius ans Bauhaus in Weimar berufen, um dort den Grundkurs «Material und Raum» von Johannes Itten zu übernehmen. Darüber hinaus war er am Bauhaus Dozent für Fotografie, Typografie und Bühnendesign und leitete die Metallwerkstatt, in der Marianne Brandt und Wilhelm Wagenfeld zu seinen Schülern zählten. Sämtliche Bauhausbücher wurden von Moholy-Nagy herausgegeben und gestaltet. In den Jahren 1923 und 1924 entwarf Moholy-Nagy die Umschläge der Zeitschrift «Der Sturm», 1925 veröffentlichte er sein gestaltungstheoretisches Buch «Malerei Fotografie Film»; im selben Jahr verließ er das Bauhaus. Von 1928 bis 1934 unterhielt Moholy-Nagy in Berlin ein Büro für Grafikentwurf und gestaltete Bühnenbilder für die Kroll-Oper und die Piscator-Bühne. 1930 präsentierte er mit dem konstruktivistischen «Licht-Raum-Modulator» die erste lichtkinetische Plastik. 1934 emigrierte Moholy-Nagy nach Amsterdam, ein Jahr später nach London, wo er als Schaufensterdesigner (beim Kaufhaus Simpson's) und Buchillustrator (für John Betjeman) arbeitete. Für die Isokon Company, für Imperial Airways und London Transport war er als Werbegrafiker und Fotograf tätig, darüber hinaus übertrug man ihm die künstlerische Leitung des Magazins «Architectural Review». 1937 emigrierte Moholy-Nagy in die Vereinigten Staaten und gründete in Chicago die Designschule New bauhaus, mit der er das Entwurfskonzept des Bauhauses in Amerika fortsetzen wollte. Nach der Schließung des New bauhaus im Jahre 1938 eröffnete er die School of Design in Chicago, die bis 1944 existierte. Als Industriedesigner entwarf Moholy-Nagy während seiner Chicagoer Zeit Pillendosen aus Kunststoff (1940) für die Firma Foley & Company und 1941 den Füller «51» für Parker (Moholy-Nagy arbeitete Anfang der 40er-Jahre eng mit der Parker Pen Company in Janesville zusammen). Sammlungen von László Moholy-Nagys Werken befinden sich u.a. im New Yorker Museum of Modern Art und im Art Institute of Chicago. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey) | | | | | | | | | | | | | |