Papanek, Victor (*1925 Wien) Victor Papanek emigrierte nach einem kurzen Aufenthalt in Großbritannien 1939 in die Vereinigten Staaten, wo er 1946 die amerikanische Staatsbürgerschaft annahm. Von 1942 bis 1948 studierte er Industriedesign und Architektur an der Cooper Union in New York sowie Maschinenbau am Massachusetts Institute of Technology. Darüber hinaus betrieb er intensive Studien der Anthropologie, Ethnologie, Psychologie und Biologie. Bekannt wurde Papanek vor allem durch sein Engagement für die Entwicklungsstaaten und sein daraus abgeleitetes Lowtechdesign, wie das kerzenbetriebene Blechradio für die UN in Indonesien (1967) und den solarbetriebenen Kühlschrank für die World Health Organisation (1982), für die er auch als Designberater tätig war. 1981 entwarf Papanek für die Regierung von Tansania und Nigeria den preisgünstigen Walkman «Batta-Koya», der in erster Linie für die Übermittlung von Informationen über Gesundheit und Geburtenkontrolle konzipiert war. Seine theoretischen und praktischen Vorschläge für ein Design in den Entwicklungsländern belegte Papanek 1969 in seinem Buch «Design for the Real World». In seinem Buch «Design for Human Scale» (1983) führte er seine Gedanken über ein human-ökologisches Design weiter. Eine Sammlung seiner Arbeiten befindet sich heute im Centre Georges Pompidou in Paris. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey) |