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Designlexikon
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Sipek, Borek

(*1949 Prag)

Nach einer Ausbildung als Möbeldesigner an der Kunstgewerbeschule in Prag (1964-68) und einem Architekturstudium an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg (1969-73) arbeitete Borek Sipek als Assistent am Lehrstuhl für Industrial Design an der Universität Hannover. Von 1979 bis 1983 war er Dozent für Designtheorie an der Universität Essen; 1984 gründete er gemeinsam mit David Palterer die Designfirma Alterego. Seit 1990 hat er eine Professur für Architektur an der Hochschule für angewandte Kunst in Prag inne.

Sipeks Objekte befinden sich in den Sammlungen bedeutender europäischer und amerikanischer Museen, darunter im Kunstgewerbemuseum in Prag, dem Kunstmuseum in Düsseldorf, dem Vitra Design Museum in Weil, dem Stedelijk Museum in Amsterdam und dem Museum of Decorative Arts in New York. 1983 erhielt er den Deutschen Architekturpreis.

Sipek gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Neobarock und leitete durch seine eigenwillige Formensprache Anfang der 80er-Jahre eine neue Ära im Glasdesign ein. Für Driade schuf er die Vasen «Amelia» (1990) und «Marcel», die Glasserie «Enrico», den Kerzenleuchter «Simon», das Besteck «Alix» (1989) sowie das Service «Albertine» (1989); ferner die Leuchtenserie «Luigi» und Stühle wie «Prorok» (1988), «Jansky», «Anebo Tak», «Dora» (1991) oder «Sedni». Sehr populär wurden auch das Sofa «SNI» und der Schrank «J. K.» (1991) - beide für Driade. Für Sawaya & Moroni schuf Sipek die Vasen «Jen si dej», «Jen Ahy», «Neboy» und «Skoro-Nic», für Wittmann das Möbelprogramm «Pro J. P.» (1992). Bei Rasch erschien 1992 seine Tapetenkollektion «ZED» (mit mundgeblasenen Glashalbkugeln in Rot, Blau und Grün).

Für Vitra entwickelte Sipek das «Sipek Office» (1992) - eine Arbeitstischkonfiguration aus unterschiedlichen Ebenen (in Muschel- und Flügelform) mit Container und Papierkorb, Stehpult und Schreibtisch. Für seinen Stuhl «Sedlak» (1992) verwendete Sipek bewusst gegensätzliche Materialien wie Holz, Aluminium und Kunststoff. Die seitlichen Einbuchtungen des Sitzes nehmen die Beine des Stapelstuhls auf; die leicht verformte Sitzfläche und die Materialflexibilität bieten höchsten Sitzkomfort. Zudem sind die Elemente des Stuhls demontier-, recycel- und austauschbar. In der «Vitra-Edition» befanden sich Sipeks «Papierkorb» (1989; mit in den Ecken fixierten Messingtropfen), seine «Garderobe» (1989; mit dreibeinigem, hammerschlaglackiertem Metallgestell, gedrechselten Holzellipsen und wahlweise integrierter Halogenleuchte) sowie sein Stuhlklassiker «Ota Otanek» (1988; aus Holz, Stahl und Kupferblech). Weitere Entwürfe schuf Sipek für Ajeto, Cleto Munari, Daum, Maletti, Süssmuth, Steltman und Scaralux. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.sipek.com

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