Votteler, Arno

(*1929 Freudenstadt)

Nach seinem Studium der Innenarchitektur an der Kunsthandwerksschule in Bonndorf (1948 bis 1951) arbeitete Arno Votteler bis 1954 als Designer bei Walter Knoll in Herrenberg, nahm dann aber erneut ein Studium auf (an der Kunstakademie Stuttgart), das er 1955 bei Herbert Hirche als Innenarchitekt und Möbeldesigner abschloss. Von 1956 bis 1960 arbeitete er als freier Mitarbeiter bei Gutmann in London; 1959 war er Gründungsmitglied des Verbandes Deutscher Industriedesigner (VDID). 1961 nahm er eine Berufung an die Kunsthochschule Braunschweig als Professor für Industriedesign an und gründete im selben Jahr ein eigenes Designbüro (mit Schwerpunkt Schiffsausbau und Möbeldesign). Für die Werft Blohm & Voss entwarf er Ende der 60er-Jahre ein System modular eingerichteter Kabinen und eine Rasterarchitektur für das Deckhaus.

Nach verschiedenen Gastdozenturen in Rio de Janeiro, Ahmedabad und Columbus wurde Votteler 1975 an die Kunstakademie Stuttgart berufen, wo er 1980 das Institut für Innenarchitektur und Möbeldesign gründete. Als Leiter des Instituts war er mit unterschiedlichen Forschungsaufgaben beschäftigt und erarbeitete zahlreiche Publikationen zur Designgeschichte. Zu Vottelers erfolgreichsten Entwürfen gehören die Sessel «333 M» (1952) und «350» (1952) für Knoll, die als Klassiker des 50er-Jahre-Designs gelten; ferner die Bürostuhlserie «H» (1980), die Arbeits- und Besprechungsgruppe «Kollektion D» (1980) sowie das Modell «S» (der erste Drehstuhl mit aktiver Beckenstütze) für Martin Stoll. Für die RTR-Büromöbelfabrik entwarf er 1984 das Chefbüro «Ponte», ein Möbelsystem nach dem Brückenprinzip.

In den 1990er-Jahren tat sich Arno Votteler mit seinem Sohn Matthias zur VottelerDesignPartner GmbH zusammen. Zu den Entwürfen des Büros gehören u.a. der Drehstuhl «Sputnik» und der leichte Kunststoffstuhl «Bullauge» (2005 für Interstuhl). © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

www.vottelerdesign.de