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Designlexikon
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Wagenfeld, Wilhelm

(*1900 Bremen, †1990 Stuttgart)

Wilhelm Wagenfeld studierte von 1915 bis 1918 an der Kunstgewerbeschule in Bremen und von 1919 bis 1921 an der staatlichen Zeichenakademie in Hanau. 1923 ging er ans Weimarer Bauhaus, wo er bis 1924 in der Metallwerkstatt bei László Moholy-Nagy ausgebildet wurde. Ein Jahr darauf wurde er Assistent der Bauhochschule in Weimar, die er 1929 als Lehrer und Leiter übernahm. Seit 1930 war Wagenfeld freiberuflich als Designer u.a. für die Jenaer Glaswerke tätig, 1931 ging Wagenfeld nach Berlin, wo er bis 1935 auch als Dozent an der Staatlichen Akademie der Schönen Künste lehrte. 1935 wurde er künstlerischer Leiter der Lausitzer Glaswerke in Weißwasser, wo er - als erster Designer überhaupt - Glasobjekte für die großindustrielle Produktion schuf. Wagenfeld führte bis dato unbekannte Qualitätsstandards ein und verhalf dem Berufsstand der Glasbläser zu neuem Ansehen. Von 1947 bis 1949 lehrte er an der Hochschule der Bildenden Künste, Berlin. 1950 zog Wagenfeld nach Stuttgart, wo er das Referat für Industrielle Formgebung im Württembergischen Landesgewerbeamt übernahm. 1954 gründete er dort die «Werkstatt Wagenfeld», ein Versuchs- und Entwicklungsatelier für Industriemodelle, das er bis 1978 betrieb.

Wagenfelds berühmtester Entwurf ist die «Tischleuchte WG 24», die er 1924 zusammen mit Karl J. Jucker für das Bauhaus entworfen hatte (reediert von Tecnolumen). Die 36 cm hohe Leuchte, die in idealer Art und Weise dem Bauhausgrundsatz entspricht, Funktion, Materialgerechtigkeit und Form in Einklang zu bringen, hat eine Kuppel aus weißem Opalglas; Fuß, Säule und Einfassung sind aus Metall und mit Klarglas umfangen. Ein weiterer prägnanter Entwurf von Wagenfeld ist der «Türdrücker Nr. WD 28 N», den er 1928 für die Firma S. A. Loewy in Berlin entworfen hatte (ebenfalls reediert von Tecnolumen). 1925 entwarf er eine Teedose (bei Tecnolumen), deren Metallzylinder in einem abgerundeten Schüttrand auslief. 1928 entwarf er einen Teewärmer aus lichtdurchlässigem Opalglas, im selben Jahr, während seiner Tätigkeit an der Bauhochschule Weimar, konstruierte er einen Wasserkessel (beide Objekte heute ebenfalls bei Tecnolumen). Für die Jenaer Glaswerke kreierte Wagenfeld 1931 ein Teeservice aus Glas, für die Lausitzer Glaswerke entwarf er die Trinkgläserserie «Tiefurt» (1937) sowie das 17-teilige, stapelbare Geschirr «Kubus» (1938) aus farblosem Pressglas. 1952 präsentierte die Firma WMF Wagenfelds Stahlgeschirr, u.a. verschieden große Tabletts, Salz- und Pfefferstreuer und eine Sauciere, 1961 die Vasenserie «7100». Weitere Entwürfe fertigte Wagenfeld für Adler (Schreibmaschine, 1955), Baumann, Braun (Kofferradio «Combi», 1954), Hengstenberg, Hünersdorff-Bührer (Bowlenlöffel, 1955), Fürstenberg, Lausitzer Glaswerke (Pelikan»-Tintenfass in Z-Form), Lindner, Lufthansa (Serviertabletts, 1955), Peill & Pulitzer, Walter & Walter sowie WMF. Für Rosenthal entwarf er 1937 das Speiseservice «Daphne». Die Schüsseln hatten einen stark eingezogenen Standring und horizontal angebrachte Bandgriffe. Für Thomas entwarf Wagenfeld anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Fabrik das Service «Gloriana», das von 1953 bis 1961 produziert wurde.

Wilhelm Wagenfeld erhielt eine Vielzahl von Auszeichnungen, z.B. zwei Große Preise der Pariser Exposition International, drei Medaillen der Mailänder Triennalen, 1968 die Heinrich-Tessenow-Medaille der Technischen Universität Hannover und 1969 den Gute-Form-Preis Hannover. Eine Sammlung von Wagenfelds Entwürfen befindet sich heute im Philadelphia Museum of Art. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.wilhelm-wagenfeld-stiftung.de

www.wagenfeldleuchten.de

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