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Arzberg

 

Die 1890 gegründete Porzellanfabrik Arzberg gehört zu den Wegbereitern zeitgemäßer Formen in Porzellan. 1927 wurde die Firma in den Kahla-Konzern eingegliedert, der damals zu den größten Porzellanherstellern Europas zählte. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben aus diesem Unternehmensverbund lediglich die beiden Fabriken Arzberg und Schönwald übrig. 1972 fusionierte die Firma mit der Hutschenreuther AG, behielt aber innerhalb der Gruppe einen selbstständigen Platz mit eigener Linie und Marke. 1993 fusionierten die drei mittelständischen Porzellanhersteller Schirnding, Kronester und Johann Seltmann Vohenstrauß zur SKV-Porzellan-Union GmbH. Im August 2000 kam die Marke Arzberg dazu. Es entstand die SKV-ARZBERG-Porzellan GmbH, die sich mit der traditionsreichen Designmarke Arzberg klar positioniert hat. Die Marke Arzberg ist Synonym für formvollendetes Porzellan mit zeitgemäßem und zeitbeständigem Designanspruch. Seit Juni 2004 firmiert man unter ARZBERG-Porzellan GmbH. Im September 2003 übernahmen der Designer Peter Schmidt, Gründer der Hamburger Peter Schmidt Group, und Helmut Sättler je zur Hälfte die Gesellschaftsanteile der Hauptgesellschafterin der ARZBERG-Porzellan GmbH, der Porzellanfabrik Johann Seltmann Beteiligungs-GmbH.

Entscheidende Impulse für Arzberg gingen Ende der 20er-Jahre vom deutschen Designer Hermann Gretsch aus, der die ersten Geschirrformen moderner Gestaltung entwickelte. Sein «Arzberg 1382» fand durch Funktion, Form, Qualität und Preis größte Marktakzeptanz, sodass sich Arzberg dazu entschloss, das Service über 50 Jahre lang unverändert zu produzieren und anzubieten.

Gretschs Linie wurde mit Erfolg durch Heinrich Löffelhardt fortgeführt, der 1952 als künstlerischer Leiter für Arzberg tätig wurde. Seine ersten Entwürfe - «Schönwald 398» oder «Arzberg 2000» (1954) - waren noch an den Modellen seines Vorgängers orientiert, ersetzten aber schon deren Behäbigkeit durch einen eleganten Schwung. Eine neue Linie zeigte Löffelhardt dann mit den Zylinder- und Kegelstumpfformen von «Arzberg 2050/2075» (1959, 1963) und «Schönwald 511». Der Erfolg von «Arzberg 2075» war so groß, dass dieses Produkt 1969 mehr als 25 Prozent des gesamten Firmenumsatzes bestritt.

Renommierte Designer wie Hans Theo Baumann, Werner Bünck oder Hans-Wilhelm Seitz führten die Arzberg-Linie fort und schufen Formen wie das Geschirr «Delta» (Baumann, 1979), «Corso» (Bünck, 1980) oder «Swingline» (Seitz, 1983). Mit den Formen «City» (Lutz Rabold, 1985), «Daily» (Seitz, 1988), «Viva» (Ulrike Umlauf-Orrom, 1989) und «Europe» (Seitz, 1991) manifestierte Arzberg seinen Anspruch, Porzellangeschirre in zeitgemäßer Form, mit hohem ästhetischem Niveau, guter Qualität und großem Gebrauchswert anzubieten. Für Arzberg entwarfen u.a. Ulrike Bögel («Teeservice teaworld», 1984), Christer Holmgren und Christel Holmgren-Exner (Rauchset «3072» von 1979 oder die Vasenserie «Margerite» von 1980), Lutz Rabold, Andreas Seegatz, Matteo Thun (vor allem sein Service «Le petit café» und das Service «Tea for one», beide 1987) und Marianne Westman (rustikales Geschirr «Kristina», 1975, und das Service «hot set», 1984). Mitte der 90er-Jahre setzte Dieter Siegers Geschirr «Cult» (1995) Maßstäbe, das in seiner Farblosigkeit und Einfachheit an Gretschs Modell «1382» erinnert.

Das Design Zentrum Nordrhein-Westfalen verlieh 1997 der Kollektion «Tric» (Design: Michael Sieger, Sieger Design) den Roten Punkt für höchste Designqualität. Die Form «Loop» (Design: A. Seegatz, C. Eifler, stars, Mailand) wurde im Januar 2001 mit dem if-Siegel, Industrie Forum Design Hannover, ausgezeichnet. Im März 2001 erhielt die Kollektion «Cucina» (Design: Hans-Wilhelm Seitz) den begehrten «red dot» (früher: Roter Punkt) für hohe Designqualität vom Design Zentrum Nordrhein-Westfalen, im März 2002 erhielt «Move» (Design: Hans-Wilhelm Seitz) den «red dot». © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.arzberg-porzellan.de

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