| Behr International Die Wendlinger Möbelfirma wurde 1912 von Erwin Behr gegründet, der im selben Jahr auch den Verband für Wohnkultur (WK) ins Leben rief - einer der anfänglich wichtigsten Auftraggeber für die junge Firma. Die erste große Designinnovation brachte Behr 1921 mit dem An- und Aufbau-Möbelprogramm von Franz Schuster auf den Markt (die Modelle stehen heute im Berliner Bauhausmuseum). Im Zuge der in Deutschland neu entstandenen Rundfunkindustrie stieg Behr 1931 mit wegweisenden Technologien der Holzverformung und -verleimung in die Gehäusefertigung ein und stellte später Nasen und Leitwerke für Flugzeuge (Heinkel, Messerschmidt) sowie Spinde und Beschläge für die Schiffsindustrie her. Ein Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens war 1950 die Erfindung der Dreischicht-Spanplatte, für die weltweit Lizenzen vergeben wurden; 1956 machte die Firma durch das Anbaumöbel «BMZ» (Behr Möbel Zerlegbar) auf sich aufmerksam, das 1965 eine wesentliche Erweiterung erfuhr. 1968 entwickelte Behr das Wandmöbel «Waeckerlin» und das Alu-Rundstollenprogramm «1750», 1969 folgte das Schrankmöbelprogramm «Behr 1600», das 1978 Erweiterungen und Verbesserungen erfuhr und später unter «behr change» im Programm war. In den 60er-Jahren schuf das Unternehmen die «Behr Collection» (Sitzmöbel, Sideboards, Auszieh- und Stecktische) und mehrere Einzelmöbelprogramme (etwa «Behr 2002» oder «Behr 4004»). Außerdem fertigte Behr für Audi, Mercedes und Porsche die Holz-Innenausstattungen von Automobilen. In den 80er-Jahren machte die Firma durch die eigenständigen Möbelprogramme «Swingform» (1981) und «System» (1988) auf sich aufmerksam. Neue Maßstäbe setzte Jürgen Lange 1982 mit dem Programm «Behr Headline», vor allem wegen der markanten Funktionssäulen. 1992 entwarf Peter Maly für Behr das Möbelprogramm «Metrix», das durch seine eigenwilligen Wangen und durch seine Variationsbreite der Maße, Materialien und Farben gefiel. Zu den bekanntesten Entwerfern Behrs gehören neben Schuster, Lange und Maly das Designerehepaar Bär, Harald Hirche, Teamform Schweiz und Dieter Waeckerlin Ende der 90er-Jahre erfuhr die Behr-Unternehmensgruppe gravierende Veränderungen. Die Erben der Behr-Unternehmensgruppe wollten ihr Unternehmen verkaufen und so wurde die Gruppe zerschlagen. Man trennte sich von den Behr Einrichtungshäusern und der Behr Holzformtechnik und verkaufte 1999 auch Behr International an die Kruse + Meinert AG. Kruse + Meinert baute zunächst eine eigene Produktion am neuen Firmensitz auf und ließ die Fertigung am bisherigen Standort in Wendlingen schließen. Da sich die eigene Fertigung jedoch als wenig erfolgreich erwies und relevante Fortentwicklungen der Programmpalette in dieser Zeit nicht zu verzeichnen waren, meldete die Kruse + Meinert AG im September 2003 Insolvenz an, was letztendlich auch die Insolvenz von Behr International nach sich zog. Im Januar 2004 erwarb der jetzige Inhaber Dieter Neumann Behr International aus der Insolvenzmasse der Kruse + Meinert AG. Nach Überarbeitung und Neuentwicklung der Programme feierte Behr International im Rahmen der Internationalen Möbelmesse in Köln im Januar 2005 ein viel beachtetes Comeback mit der Vorstellung der neuen Programme «Mundus» (von Peter Maly) und «Pure» (von Werner Aisslinger) sowie der Präsentation der Ergänzungen und Überarbeitung des modernen Klassikers «Menos» von Peter Maly. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey) www.behr-international.de | | | | | | | | | | | | | |