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Koziol

 

Die deutsche Firma Koziol ging aus der 1912 gegründeten Erbacher Kunsttöpferei hervor, die 1927 von Bernhard Koziol um eine Elfenbeinwerkstatt erweitert wurde. Hier entstanden bis Mitte der 30er-Jahre handgeschnitzte klassische Blumen- und Tiermotive. Mit der Anschaffung von handbetriebenen Spritzgussmaschinen (1935) begann die industrielle Produktion von Bijouteriewaren. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs begann Koziol mit der Herstellung von Artikeln des täglichen Bedarfs wie Kämmen und Knöpfen, ehe Bernhard Koziol 1950 der weltweite Durchbruch mit der Fertigung von Schneekugeln – den sog. Koziol-Traumkugeln® – gelang. In den 50er-Jahren produzierte Koziol vornehmlich Souvenirartikel, darunter Tierfiguren wie den «Goldenen Hirsch». 1959 präsentierte die Firma auf der Nürnberger Spielzeugmesse neben dem Steckbaukastensystem «Sticky» auch verschiedene Tischroulettes und Schachkollektionen. In den 60er-Jahren hatte Koziol großen Erfolg mit Miniaturen von Pop-Musikern, Hirschgeweihen und Krippenfiguren, die von Jakob Müller entworfen wurden.

Unter der Geschäftsführung von Bernhard und Stephan Koziol änderte sich 1980 das Produktprogramm der Firma. Zu den größten Erfolgen dieser Ära zählt die von Thomas Etzel entworfene Kollektion «Rio» aus transluzentem Kunststoff – dem Trendmaterial der 90er-Jahre. 1991 entwickelte Koziol Spezialmaschinen, um zweifarbige Effekte in der Kunststoffgestaltung erzielen zu können. Als herausragendes Design dieser Technologie gilt die von Rainer Lehn entworfene Wäscheklammer «Shark». 1992 stellte Koziol das CD-Rack «Manhattan Tower» vor, das alle folgenden CD-Ablagesysteme maßgeblich beeinflusste. 1996 stellte die Firma die innovativ gestalteten Spülbürsten «Tim» und «Tweety» vor. Ab 1998 begann die Zusammenarbeit mit Designern wie Alessandro Mendini, Javier Mariscal, Peter Naumann, Cairn Young, Robin Platt (Rührschüssel «Mixxx») sowie dem Studio Thun («Aroma»-Kollektion), die wichtige Impulse in der Kollektion setzten.

Im neuen Millennium wurde das gesamte Koziol-Sortiment komplett überarbeitet. Sämtliche Produkte wurden aus hochwertigem Acryl gefertigt; die Formen wurden noch stärker akzentuiert und «koziolisiert». Mit der «Office@ Home-Kollektion» prägte Koziol ab 2001 einen neuen Trendbereich. Mit den Raumteilern «Fusion» und «Amoebe» schuf die Firma 2003 zwei völlig neue Produkte für den Interieur-Bereich und setzte neue Impulse in der Raumgestaltung.

Zu den Klassikern von Koziol gehören die Kerzenleuchter-Module «Hommage», die Shoppingtaschen-Serie «Tasche» und «Taschelino» von Maria-Christina Hamel und Alessandro Mendini sowie die Pendelleuchten-Serie «Josephine» (2006), die u.a. mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet wurde.

Zu den neuesten Produkten gehören die dreistöckige Etagere «Babell» des Wiener Designbüros thesevenhints, die Mahlwerk-Serie «pi:p» von fp.formgebung (alle mit dem Keramik-Mahlwerk «CrushGrind» ausgestattet), die Tischsets «Silk», die Obstschale «Big Apple» von Maria Berntsen, der Küchentoolständer «Meeting Point», die Teigschaber «Hans» und «Hermann» von Christel und Otto Meyer sowie Entwürfe von Rodolfo Agrella (Salatbesteck «Shadow», 2014), Michael Neubauer, Inci Mutlu, Harry und Camila van Ierssel (Designsudio harry&camila). © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.koziol.de

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