| Pelikan Der Chemiker Carl Hornemann gründete 1832 eine Farben- und Tintenfabrik in Hannover. Als offizielles Gru_ndungsdatum gilt jedoch das erste erhaltene Preisblatt vom 28. 4. 1838. Alle Jubiläen beziehen sich seither auf dieses Datum. 1863 trat Günther Wagner in das Unternehmen ein und ergänzte das Lieferprogramm um Tinten, Tuschen und Leim. 1878 entwickelte er den berühmten Pelikan als Markenzeichen. Nach der Jahrhundertwende weitete die Firma ihr Produktsortiment aus und entwickelte u.a. Schreibbänder, Kohlepapier und Kopierprodukte. Pelikan unterstützte in dieser Zeit intensiv den Mal- und Zeichenunterricht an den Schulen. Dies dokumentiert u.a. die Zeitschrift «Der Pelikan», die 1912 erstmalig erschien. 1929 war das Geburtsjahr des Pelikan-Füllhalters (später «Modell 100»). Das äußere Markenzeichen war die grün marmorierte Binde. Als technische Innovation galten der kleckssichere Tintenleiter, das transparente Tintensichtfenster und die Kolbenfüllmechanik mit Differenzialgetriebe, die bis heute uneingeschränkt Stand der Technik im perfektionierten Füllhalterbau ist. 1931 brachte Pelikan den ersten Deckfarbkasten unter der Bezeichnung «735 D/12» auf den Markt. Zum ersten Mal wurden deckende Farben für die Schule angeboten; sie verdrängen nach und nach die bis dahin vorherrschenden Aquarellfarben. 1934 kam der «Rappenhalter» und der Druckbleistift «Auch» auf den Markt. Im selben Jahr wurde erstmalig «Plaka» produziert, die auch heute noch bekannte Dekorations- und Hobbyfarbe. 1938 erschien der von O. H. W. Hadank gestaltete Katalog zum 100-jährigen Jubiläum der Firma. Zahlreiche Grafiker und Künstler entwarfen seitdem Pelikan-Firmendrucksachen, Verpackungen und vor allem Plakate - unter ihnen Otto Bunzel, Oskar Hermann, Werner Hadank, Ludwig Hohlwein, El Lissitzky, Kurt Schwitters und Lucian Zabel. 1950 stellte Pelikan das Füllhaltermodell «400» vor, 1960 den Schulfüllhalter «Pelikano». 1972 produzierte die Firma den ersten Tintenlöschstift («Tintentiger»). 1973 wurde das Pelikan-Werk von Hannover nach Peine/Vöhrum verlagert. 1982 musste Pelikan Insolvenz anmelden und wurde 1984 von der Condorpart AG Zug/Schweiz übernommen. Die Firma wurde in einzelne Gesellschaften aufgeteilt und teilweise verkauft. Die operative Führung erfolgt seitdem durch die Pelikan Holding. 1986 ging die Pelikan Holding AG Zug/Schweiz an die Börse. 1996 übernahm die malaysische Firma GOODACE SDN BHD die Aktienmehrheit der Pelikan Holding. Gegenwärtig umfasst das Sortiment der Firma ca. 3000 Produkte für Büro und Schule, die in mehreren Werken hergestellt werden. Als Designer arbeiteten für Pelikan u.a. Erich Slany und Wilhelm Wagenfeld, der die berühmte Pelikan-Tintenflasche entwarf. Vom Industrie-Forum Design Hannover wurde 1990 der von Knut Bliesener entworfene Tageslichtprojektor ausgezeichnet. Zu den jüngsten Pelikan-Produkten gehört die «Souverän»-Füllhalter Serie 625 (2005), die schwarz lackierte Serie «215» (2005) sowie der 2005 eingeführte Tintenroller «Gallery» (mit weiß-transluzent abgesetzten Clip und Kappenspitze). Die jährlich wechselnden Motive werden bei dieser Serie von Jugendlichen ausgewählt. 2006 erschienen die Tintenlöschstifte zum Sammeln («collect me»). In einer limitierten Auflage wurde der «Super Sheriff M» mit den Motiven Graffiti, Colour, Retro und Asia ausgeliefert. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey) www.pelikan.de | | | | | | | | | | | | | |