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Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk

 

Dieses Unternehmen für Möbeldesign und Inneneinrichtung ging 1898 in München aus mehreren Handwerksbetrieben hervor. In den Anfangsjahren, die ganz im Zeichen des Jugendstil standen, waren international führende Künstler für die Vereinigten Werkstätten tätig, z.B. Peter Behrens, Hermann Obrist, Bernhard Pankok, Bruno Paul, Richard Riemerschmid, Paul Schultze-Naumburg. 1907 wurde das Unternehmen, zu dessen Programm neben Möbeln auch Textilien und Lampen gehörten, in eine Aktiengesellschaft verwandelt. Im selben Jahr unterstützten die Mitglieder tatkräftig die Gründung des Deutschen Werkbunds.

Die Produktpalette war stets auf ein wohlhabendes Publikum ausgerichtet, wobei einem entsprechend konservativen Geschmack Rechnung getragen wurde. Die schweren, eleganten Möbel von Paul Ludwig Troost, die in den 20er-Jahren bevorzugt zur Innenraumgestaltung von Ozeandampfern herangezogen wurden (sog. Dampferstil), stellen ein charakteristisches Beispiel dar. Eine gewisse Ausnahme bilden dagegen die «Typenmöbel» (1908) von Bruno Paul, die solide Qualität zu einem günstigen Preis für breite Bevölkerungskreise offerierten. In den 80er-Jahren kooperierten die Vereinigten Werkstätten mit verschiedenen Avantgardedesignern, wodurch sich das Ende jedoch nicht abwenden ließ. 1991 mussten die Vereinigten Werkstätten aus wirtschaftlichen Gründen aufgelöst werden. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

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