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Wittmann

 

Die österreichische Firma wurde 1896 in Etsdorf von Franz Wittman als Sattlerei gegründet und spezialisierte sich in den 50er-Jahren auf die Fertigung gediegener Polstermöbel. Heinz Hofer-Wittmann führte zusammen mit seiner Frau Ulrike Wittmann den Familienbetrieb in vierter Generation. In seinen Etsdorfer Werkstätten beschäftigte die Firma 2006 über 150 Mitarbeiter.

In den 60er-Jahren entwickelte Wittmann u.a. das Schlafsofaprogramm «Denise» (mit patentierter Mechanik, 1963 entworfen von Karl Wittmann) sowie das Modell «3/4 Gruppe» (entworfen 1964 von Johannes Spalt, Friedrich Kurrent und Wilhelm Holzbauer) und arbeitete mit Designern wie Werner Blaser, Joe Colombo (Sitzgruppe «Central Living»), Ernst Dettinger, Jørgen Kastholm und Bruno Egger zusammen.

Anfang der 80er-Jahre entwickelte Wittmann zusammen mit Ärzten, Therapeuten und Baubiologen das von Gottfried Tschaikner entworfene «Grüne Bett», das nach neuesten ökologischen Erkenntnissen hergestellt wurde. 1983 entwarf Paolo Piva für Wittmann den Sessel «Aura», der 1993 mit dem Upholstered Furniture Design Award ausgezeichnet wurde.

Borek Sípek entwarf Anfang der 90er-Jahre das Möbelprogramm «Pro J. P.» (eine Hommage an den Designer, Architekten und Otto-Wagner-Schüler Joze Plecnic), das aus einem niedrigen und hohen Fauteuil, einer Bank und kombinierbaren Einzelelementen (mit Zwischentisch) bestand. Originell war das Clipboard mit passendem Glas, das an die Holzknöpfe der Einzelelemente angesteckt werden konnte.

Ein Anliegen von Wittmann war es darüber hinaus, Möbelentwürfe berühmter österreichischer Architekten und Designer neu aufzulegen, die aufgrund ihrer Zeitlosigkeit und ihres Qualitätsanspruches auch heute noch ihre Gültigkeit haben, wie z.B. Josef Hoffmann aber auch Friedrich Kiesler.

Wittmann war seit 1969 von der Josef-Hoffmann-Stiftung exklusiv autorisiert, Möbel nach seinen Originalentwürfen zu produzieren. In der Kollektion «Recreation Josef Hoffmann» produzierte Wittmann Möbel nach Originalentwürfen des österreichischen Architekten, darunter die Polstergruppe für die Villa Gallia (1913), die Polstergruppe für das Palais Stoclet (1905), den Armsessel und das Sofa «Kubus» (1910), die Polstergruppe «Cabinet», die Stühle «Armlöffel» (1908), «Purkersdorf» (1903), «Villa Ast» (1910), «Fledermaus» sowie diverse Tische (die von Josef Hoffmann zwischen 1901 und 1907 entworfen wurden).

Seit 2002 wurden auch Möbelentwürfe von Friedrich Kiesler in Zusammenarbeit mit der Kiesler-Stiftung reproduziert, u.a. das «Correalistische Instrument» und der «Correalistische Rocker». Diese multifunktionalen Möbel waren Teil einer ungewöhnlichen Ausstellungsgestaltung für die Galerie Art of This Century von Peggy Guggenheim (1942 in New York) und dienten nicht nur der entspannten Betrachtung von Bildern, sondern auch der Präsentation von Kunst. Die «Bed Couch» (1935) und der «Freischwinger Nr. 2» (1933) waren Teil einer geplanten Wohnungseinrichtung für die Familie Mergentime in New York, Letzterer wurde allerdings nie umgesetzt. Die «Party Lounge», von Friedrich Kiesler 1936 auch als Patent angemeldet, stellt ein programmatisches Versprechen dar denn dieses Sofa kann bis zu sechs Personen Platz bieten, also auch Ort für eine Party sein.

Zu den jüngeren Produkten der Firma gehören die Möbelkollektion «Sedan» (1996) von Jan Armgardt, der Sessel «Cubica» (2001) von Paolo Piva, die Polstergruppe «Carré» (2002) von Matteo Thun, das Sofa «Loft» (2004) von Paolo Piva sowie dessen Betten «Somnus» und «Smara» (beide 2004) und der Stuhl Berlin (2004) von Kai Stania und Christian Horner. 2006 präsentierte Wittmann den Freischwinger «Jolly» von Jan Armgardt sowie das Sofa «Marie Long» von Christophe Marchand. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.wittmann.at

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